Beschreibung: | Der junge Regisseur Hans Hofer wagt sich auf für den österreichischen Film neues Terrain: Er schickt eine romantische Komödie in die Kinosäle.
Manuel ist in seine beste Freundin Mia verliebt, doch die weiß nichts davon, weil Manuel die Freundschaft nicht kaputt machen will. Plötzlich verliebt Mia sich Hals über Kopf - in einen anderen. Ausgerechnet in einen Italiener. Nun wird es erst recht schwer für Manuel, Mia für sich zu gewinnen. Also schmiedet er einen Plan: Er will Mia ihren Kindheitstraum erfüllen. Dazu benötigt er jedoch die Hilfe seines Mitbewohners Detlev, dessen Selbsthilfegruppe für verlassene Ehemänner, sowie eine große Portion Mut.
Der Erwartungsdruck ist hoch, nicht nur sein eigener, immerhin betritt Hofer mit seiner „Zweisitzrakete“ Neuland: Ist es doch ein österreichischer Film geworden, der so gar nicht nach österreichischem Film klingt: eine romantische Komödie, ein „Märchen“, wie es Hofer selbst nennt, ganz fernab des für Österreich typischen Betroffenheitskinos. Kein beklemmender, sozialrealistischer Film also, aber auch keine überzogene, sarkastische Komödie à la „Die unabsichtliche Entführung der Elfriede Ott“. „Es war mir wichtig, einen positiven Film zu drehen, einen der motiviert und schön ist“, sagt Hofer, unverkennbar im Südtiroler Dialekt. „Ich finde es toll, dass der österreichische Film gerade international so gut ankommt. Aber ich hoffe, ich kann die Leute mit einem anderen Zugang glücklich machen.“
Den Gegenwind, der einem hierzulande entgegen weht, wenn man sich auf ungewohnte Pfade wagt, hat Hofer schon beim Schreiben des Drehbuchs vor zwei Jahren gespürt. „Warum einen Liebesfilm?“, wurde er immer wieder gefragt. Der Inhalt klingt tatsächlich nach modernem Großstadtmärchen: Manuel (gespielt von Manuel Rubey) ist heimlich in seine beste Freundin Mia (Alissa Jung) verliebt, die sich in einen Italiener verschaut und zu ihm nach Rom ziehen will. Mit Unterstützung einer Männer-Selbsthilfegruppe – prominent besetzt mit Simon Schwarz, dem deutschen Kinostar Denis Moschitto („Rubbeldiekatz“) und Thomas Stipsits – versucht er, Mia zurückzubekommen.
Romantisch und ja, auch kitschig: Der Dor Film gefiel das Buch des Südtirolers, der unter Peter Patzak an der Filmakademie studiert hat. Einen Härtetest hat die „Zweisitzrakete“ bestanden: Als Überraschungsfilm wurde die Komödie dem „anspruchsvollen Votivkinopublium“ gezeigt, „das wahrscheinlich eher auf einen Arthouse-Film eingestellt war“. Und durchaus positiv reagiert hat: „Das Schlimmste wäre, wenn die Leute bei den kitschigen Szenen lachen, und das ist glücklicherweise nicht passiert.“
Für einen Südtiroler aus einem kleinen Dorf (Stilfs) „ist Regisseur natürlich ein exotischer Beruf“. Bei Besuchen in seiner Heimat werde er immer noch scherzhaft gefragt, wann er endlich nach Hollywood ziehe. Hofers Pläne klingen freilich bescheidener: Einen Film in Deutschland zu drehen würde ihn reizen. Vorerst ist er aber in Wien zufrieden und schreibt an seinem nächsten, noch geheimen Drehbuch. „Es wird“, sagt er, „wieder ein positiver Film“. Wie „Zweisitzrakete“, in der Wien „anders, schöner, heller“ gezeigt werde. Gedreht wurde im vergangenen Sommer auf dem Naschmarkt, im Prater und im Technischen Museum.
|