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80 PLUS
Genre:Komödie, Drama
Länge:95
Schauspieler:Christine Ostermayer (Helene), Margarethe Tiesel (Toni), Julia Koschitz (Thea), Manuel Rubey (Josef)
Regie:Sabine Hiebler, Gerhard Ertl
Erscheinungsjahr:2024
Internet:
Beschreibung:80 plus ist der Abschied von Christine Ostermayer. Die 87-Jährige, eine der großen Theaterschauspielerinnen der Nachkriegszeit, feierte ihren größten Kinoerfolg 2011 mit Anfang 80 an der Seite von Karl Merkatz. Nun sagt die Grande Dame der Leinwand adieu mit einem leichten Film über ein schweres Thema. Gemeinsam mit der Urgewalt Margarethe Tiesel bildet sie ein ungleiches Duo, das auf Reise zur Sterbehilfe geht und dabei die Freundschaft findet. Ab Donnerstag im Kino.

Ostermayer ist Helene, ein einstiger Theaterstar, die nun in einer Seniorenresidenz lebt – immer noch ganz Dame. Dort lernt sie die etwas jüngere Toni (Tiesel) kennen, die sich nach einem harmlosen Sturz einen kleinen Kurzurlaub auf Reha gönnt. Die beiden Frauen sind denkbar unterschiedlich: hier die kultivierte, ob der Unbilden der Welt stets etwas pikierte Dame von Welt, dort die bildungsferne, fröhliche Raucherin, die den Stier Leben bei den Hörnern packt.

Helene leidet allerdings an Krebs und hat sich zur Sterbehilfe in der Schweiz entschieden. Dies bringt das ungleiche Duo zwangsläufig zusammen. Schließlich kann die betagte Theaterdoyenne ihren Oldtimer nicht mehr selbst fahren und braucht eine Chauffeurin. So machen sich die beiden Damen auf eine pittoreske wie rasante Reise über die Alpen, ist ihnen doch Helenes Neffe Josef (Manuel Rubey) auf den Fersen, der als konservativer Politiker im Falle des Selbstmords seiner Tante einen Imageschaden für die Karriere fürchtet.

Das heimische Regiegespann Sabine Hiebler und Gerhard Ertl, das auch für das Drehbuch von 80 plus verantwortlich zeichnet, vermischt verschiedenste Genres. Roadmovie und Buddykomödie, Sterbehilfedrama und Melodram über die Altersdiskriminierung geben sich hier die Hand, Cameos von Stars wie Stefanie Sargnagel oder Petra Morzé inklusive. Manches wirkt dabei etwas schablonenhaft, wenn etwa Tiesel der Archetyp der zupackenden, herzensguten Vertreterin der Arbeiterschaft ist, während Ostermayer die anfangs eindimensionale Großbürgerin verkörpert.

Es gelingen immer wieder stimmige Sequenzen in unterschiedlichen Tonalitäten. Der herzensgute Humor der beiden Hauptdarstellerinnen hat ebenso Platz wie die großen Fragen der menschlichen Existenz: Was ist ein lebenswertes Leben? Welches Recht hat man auf den eigenen Tod? Und nicht zuletzt ist 80 plus dabei schlicht ein Film über Freundschaft.

(aus "Der Standard")

8mm - Acht Millimeter
Genre:Thriller
Länge:0
Schauspieler:Chris Bauer, Nicolas Cage, James Gandolfini, Joaquin Phoenix, Peter Stormare
Regie:Joel Schumacher
Erscheinungsjahr:1999
Internet:
Beschreibung:Eines Tages wird der Privatdetektiv Tom Wlles(Nicolas Cage) von einer reichen Witwe angeheuert, weil sie im Safe ihres verstorbenen Mannes einen Film gefunden hat, in dem offensichtlich ein junges Mädchen missbraucht und zu Tode gefoltert wird. Welles soll herausfinden, ob der gezeigte Mord echt ist. Seine Recherchen führen ihn in die sado-maso Szene, wo sich für Tom Welles eine Welt voller bizarrer Abartigkeiten auftut, die ihn an den Rand des Wahnsinns treibt.

A Beautiful Day
Genre:Drama/Mystery/Thriller
Länge:95
Schauspieler:Joaquin Phoenix, Ekaterina Samsonov, Judith Roberts, Alex Manette, John Doman
Regie:Lynne Ramsay
Erscheinungsjahr:2017
Internet:https://buas-filmszene.at/filmdetails/a-beautiful-day.html
Beschreibung:Seine Vergangenheit ist traumatisch und seine Methoden oft brachial, aber sein Einsatz zahlt sich immer aus: Kriegsveteran Joe (Joaquin Phoenix) rettet als Ein-Mann-Kommando Teenager aus den gewissenlosen Händen der Mädchenhändler-Mafia. Sein jüngster Auftrag ist die Befreiung der 14-jährigen Politikertochter Nina (Ekaterina Samsonov) aus einem Geheimbordell für Superreiche. Doch bevor er Nina wieder zu ihrem Vater (Alex Manette), seinem Auftraggeber, bringen kann, kommt der unter mysteriösen Umständen zu Tode, Nina wird von einer Truppe brutaler Cops in Verwahrung genommen, und Joe steckt mitten in einer brandgefährlichen Verschwörung …

A Beautiful Mind
Genre:Drama, Liebesfilm
Länge:0
Schauspieler:Jennifer Connelly, Russell Crowe, Ed Harris
Regie:Ron Howard
Erscheinungsjahr:2001
Internet:http://www.abeautifulmind.com
Beschreibung:Der kontaktgehemmte Mathematiker John Nash (Russell Crowe) beginnt in Princeton sein Studium. Da ihm Vorlesungen als reine Zeitverschwendung erscheinen und auch die üblichen Vergnügungen des Studentenlebens nicht zu seien liebsten Beschäftigungen zählen. Verfolgt er mit riesigem Eifer nur ein Ziel: eine neue mathematische Theorie aufzustellen, die ihm zu großer Achtung verhilft. Als er dann doch mal eine Kneipe besucht, bringt ihn das Wettbuhlen um die einzige Blondine im Raum auf eine Idee. Daraus entwickelt er eine Theorie, die alle bisherigen Wirtschaftstheorien in Frage stellt. Sein hohes Ansehen verhilft ihm zu gefragten Jobs unter anderem für das Pentagon. Die Arbeit im Geheimen und das Suchen nach versteckten Botschaften verändern ihn jedoch vollkommen. Er ist unversehens schizophren geworden und das merkt auch der Zuschauer erst spät...

A GHOST STORY
Genre:Drama
Länge:92
Schauspieler:Casey Affleck, Rooney Mara, McColm Cephas Jr., Kenneisha Thompson u.a.
Regie:David Lowery
Erscheinungsjahr:2017
Internet:
Beschreibung:In "A Ghost Story" trägt Casey Affleck ein Laken und spielt Gespenst. Klingt lächerlich? David Lowery ist damit aber einer der emotionalsten Filme des Jahres geglückt.
Alle, die Stephen Kings Es-Verfilmung super fanden und jetzt wieder Lust auf ein bisschen Horror haben, der ihnen die Haare zu Berge stehen lässt, sollten sich nicht vom Titel in die Irre führen lassen und einen Bogen um A Ghost Story machen. Wer aber an einem Film interessiert ist, der sich anfühlt wie eine spirituelle Erfahrung, der mit dem Zuschauer über die Ungeheuerlichkeit von Zeit, Endlichkeit und Ewigkeit meditiert, der Grenzen sprengt – der muss diesen Film sehen. Dann wird man einen der aufregendsten jungen Regisseure der USA entdecken.
David Lowery heißt er, und der 36-Jährige gibt gleich selbst zu, dass sein neuer Film richtig schief hätte gehen können. Seine Bedenken waren berechtigt. In A Ghost Story spielt Casey Affleck einen Geist, der ganz klassisch unter einem weißen Bettlaken durch die Gegend wandert.
Es wurde aber nicht lächerlich. A Ghost Story bietet im Gegenteil eine der emotionalsten Erfahrungen, die man in diesem Jahr im Kino machen konnte. Was auch daran liegt, dass sich der Filmemacher in unbekanntes Terrain vorwagte, also echtes künstlerisches Risiko einging. Dabei hätte Lowey auch den sicheren Weg gehen können, immerhin war er davor bei Disney angestellt. Dazu später mehr.
In A Ghost Story zeigt Lowery ein junges Paar, von dem man weder den vollen Namen erfährt noch sonst viel. Rooney Mara spielt M, Casey Affleck C. Die beiden lieben sich und ziehen zusammen in ein Haus. Sie erzählt ihm, dass sie als Kind oft umgezogen ist und immer einen Zettel in einen Riss in der Wand steckte, auf den sie ein Gedicht oder Gedanken schrieb. Nachts wachen sie von merkwürdigen Geräuschen auf. Sie bekommt Angst, er beruhigt sie.
Dann stirbt C völlig unerwartet bei einem Autounfall. M steht im Leichenschauhaus an seiner Bahre, das Tuch wird zurückgeschlagen, sie sieht in sein Gesicht, das nun kalt ist. Dann geht sie. Die Kamera aber bleibt bei C, schaut lange auf diese Bahre mit dem toten Körper. Bis der sich plötzlich aufrichtet. Durch das Krankenhaus läuft, nach draußen, zu dem Haus, in dem er mit M glücklich war. Und dort steht er dann in der Ecke, unter seinem Leichentuch, und schaut ihr beim Trauern zu.
Keine Sorge, das ist nicht die ganze Geschichte, es passiert noch einiges mehr. Doch schon dieser Anfang, der ja nicht viel mehr ist als eine Skizze, die jeder Produzent, würde sie ihm als Drehbuch vorgelegt, vermutlich vom Tisch wischen würde – schon dieses scheinbar dürftige Gerüst entwickelt eine unheimliche Macht.
Das liegt an David Lowerys insistierendem Blick, der etwas freilegt, was zwischen den Bildern liegt. Selten gelingt es einem Regisseur und seinen Darstellern, eine tiefe, innige Liebe zwischen zwei Menschen wirklich glaubhaft zu zeigen. Oft wird Intimität zerredet. Casey Affleck und Rooney Mara dagegen wirken in A Ghost Story, als seien sie füreinander gemacht.
Sie reden dabei kaum, murmeln eher vor sich hin. Lowery fängt ihre besondere Nähe allein mit filmischen Mittel ein. Lässt die Szene weiterlaufen, wenn C und M sich nach ihrem nächtlichen Schrecken wieder ins Bett legen, sich aneinanderschmiegen, in die Augen schauen, küssen, gemeinsam einschlafen. In Szenen wie diesen scheint die Zeit still zu stehen und hervor tritt eine Essenz, die sonst in ihrem Fortschreiten verloren geht.
Mit der gleichen Intensität zeigt Lowery auch die Trauer. Er braucht dazu nur eine Szene. Die hat es aber in sich: M sitzt in der Küche auf dem Boden, sie beginnt einen Kuchen zu essen, den ihr die Vermieterin gebracht hat. Sie isst und isst, bearbeitet den Kuchen mit zunehmender Verzweiflung, und dabei beginnen die Tränen zu fließen. Fünf Minuten lang geht das so. Das ist so anstrengend wie echte Trauer. Und entwickelt kathartische Wirkung.
(aus "Zeit online")


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