| Beschreibung: | Ein einsamer rauer Fleck, irgendwo im Graublau des Atlantik. Eine Ölbohrinsel, auf der ein schwerer Unfall passiert ist. Eine mysteriöse Frau kommt hierher, wo sonst nur Männer arbeiten. Hanna ist auf der Flucht vor ihrer Vergangenheit. Sie hat als Krankenschwester angeheuert, soll einen Verletzten versorgen. Josef hat bei der Explosion schwerste Verbrennungen erlitten. Er ist vorübergehend erblindet. Während er das Gespräch sucht, bringt sie kaum ein Wort über die Lippen. Und doch entwickelt sich eine einzigartige Intimität zwischen den beiden, eine Verbindung voller Geheimnisse, Sehnsüchte, Trauer, Schmerz und Freude. Eine Begegnung, die beider Leben verändern wird.
Sobald du ein Innenleben hast, hat einmal jemand gesagt, führst du schon ein Doppelleben. Wörter schwärmen durch unsere Köpfe, sammeln sich vor unseren Stimmbändern und kämpfen darum, heraus kommen zu können und von anderen gehört zu werden. Manchmal gehen sie auf dem Weg vom Kopf zum Hals verloren. Der Film handelt von diesen verlorenen Wörtern, die lange Zeit in der stillen Vergessenheit (in Missverständnissen, Irrtümern und Schmerzen) umherwandern und dann eines Tages herausbrechen. Wenn das passiert, kann nichts sie aufhalten.
Hanna lebt in der Ruhe, die ihre Taubheit ihr auferlegt. Manchmal scheint es allerdings so, als sei das Schweigen ihre einzige Waffe, mit der sie sich gegen die Welt verteidigen kann. Josef redet, als könne er sich alleine durch die Wörter - und die Ironie, die Scherze und den Humor - davor retten, total verrückt zu werden. Die Begegnung der beiden und der unvermeidliche körperliche Kontakt, der die tägliche Arbeit der Krankenschwester mit ihrem Patienten mit sich bringt, führt ihnen das andere Gesicht der Realität vor Augen. Das Einfühlungsvermögen, jene geheimnisvolle Fähigkeit, die Probleme der anderen Person als die eigenen zu empfinden, wird die Mauern, die zwischen ihnen stehen, - das Schweigen und den Zynismus - niederreißen.
Isabel Coixet
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